Zum Weissen Bären

Baugeschichte

Die im Verhältnis zu ihrer Tiefe aussergewöhnlich breite Liegenschaft erstreckt sich an der Hangseite des Schlüsselbergs vom Haus zum Venedig bis zur rechtwinkligen Abbiegung der auf den Münsterplatz führenden Gasse. Mit seinen spätmittelalterlichen Fassaden bestimmen der mehrteilige Baukomplex und dessen spätere Ergänzungen das Gassenbild im mittleren Abschnitt des Schlüsselbergs; es handelt sich um ein in vielen Teilen erhaltenes Beispiel eines grossbürgerlichen Wohnhauses des 15./16. Jahrhunderts.

Der linke Teil der Liegenschaft ist seit 1355 als Eigentum des Augustinerklosters überliefert. Der «Zum Weissen Bär» genannte rechte Teil befand sich 1395 im Besitz der Adelsfamilie Schaler. Um 1441 wurden beide Teile in der Hand des Antonio Gianfigliazzi, eines während des Konzils in Basel tätigen Florentiner Bankiers, vereinigt. 1469 sind Zinszahlungen durch Hans Irmi belegt, dessen Nachkommen im 15. und 16. Jahrhundert umfangreiche Neu- und Umbauten vornehmen liessen, die bis heute im Wesentlichen das Aussehen der älteren Teile des Baukomplexes prägen. 1871 erwarb der Buchdrucker Franz Wittmer die Liegenschaft. Zur Vergrösserung seines Betriebs liess er 1903 den rechts an das Haupthaus anschliessenden Garten mit einem Maschinensaal bebauen. Seit 1913 ist das Haus im Eigentum der Einwohnergemeinde und wird seit 1918 vom Museum an der Augustinergasse für Büros, Labors und Lagerräume genutzt. 2012 erfolgten anlässlich eines Umbaus umfangreiche Bauuntersuchungen.

Eckdaten

AdresseSchlüsselberg 5/9
Platter Nr.2220
Platter 1610h. Irmis haus, jetz Wonlich.
Quartier 1862V
Hausnr. bis 18621451–1452
Adressbuch 1862Schwab-Düring. Joh. Jac.
Baudatum
Bauherrschaft
Baumeister

Weitere Informationen

LiteraturTill Scholz, Conradin Badrutt, Marco Bernasconi: Die Häuser «zum Venedig» und «zum weissen Bären». Archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen am Schlüsselberg. In: Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt 2012, S. 95–121.
Anne Nagel, Martin Möhle, Brigitte Meles: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, Bd. 7. Die Altstadt von Grossbasel 1, Profanbauten (Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 109). Bern 2006, S. 114-117.
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